Vorträge

Meine Vorträge sind sehr persönlich, offen und locker gestaltet. Ich gehe gerne auf Fragen ein und die anschließenden Diskussionsrunden bieten Raum für Austausch und Fragen aller Art.


Polyamorie: Zuhause in der Liebe

  • Authentisch lieben · Sinnlich leben
  • Was ist Polyamorie, was nicht?
  • Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen
  • Entwicklungsmöglichkeiten in Beziehungen
  • Gesellschaftliche, psychische und spirituelle Implikationen

Die Einehe und das Gelöbnis zu lebenslanger Treue zwischen Mann und Frau gibt es menschheitsgeschichtlich gesehen erst seit sehr kurzer Zeit; sie wurzelten vor allem in wirtschaftlicher Notwendigkeit und religiösen Geboten. Heute gibt es mehr und mehr Menschen, die in ihren Beziehungen das konventionelle Verständnis von Bindung und Treue und die bürgerliche Norm einer Zweierbeziehung als einzig erstrebenswerte oder mögliche Form des Zusammenlebens in Frage stellen.

Sie bekennen sich zu einer neuen Form der Ehrlichkeit und Freiheit … und gestehen es sich und ihren Partnern zu, Liebe nicht nur auf einen Menschen zu begrenzen. Diese Form der ethischen Non-Monogamie nennt sich Polyamorie  – die Möglichkeit, erfüllende, tiefgehende Liebes- und Sexualbeziehungen mit mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu leben, und zwar mit dem vollen Wissen und der Zustimmung aller Beteiligten. Bernhard Reicher plaudert offen über seine Erfahrungen in über zwanzig Jahren Polyamorie und geht ausführlich auf Fragen ein, die sich durch die Öffnung für dieses Weltbild ergeben.


EiferSuchtFrei – Vom Besitzen zum Schenken der Liebe

  • Eifersucht als „Zeichen der Liebe“?
  • Ihr wahres Wesen: ein Mix aus Emotionen
  • Eifersucht als intelligenter Schutzmechanismus
  • Negative vs. positive Treue
  • Von der Angst zur Mitfreude

Eifersucht als Liebesbeweis – das scheint für viele Menschen in ihren Beziehungen kaum hinterfragbar zu sein: Eifersucht gehört zur Liebe wie die Würze zum Essen. „Wenn Partner und Partnerinnen eifersüchtig sind, weiß man, dass man ihnen nicht gleichgültig ist.“

Diese und ähnliche Sätze hört man nicht selten, wenn man sich mit dem Thema zu beschäftigen beginnt. Nach kurzer Zeit jedoch wird etwas Überraschendes klar: Die Eifersucht gibt es nämlich überhaupt nicht!

Was sich im Geheimen dahinter versteckt, ist ein Cocktail verschiedenster Gefühle, deren Ursprung in Angst und letztlich mangelnder Selbstliebe wurzelt. Das Etikett „Eifersucht“ wird allgemein gesellschaftlich akzeptiert und als Zeichen der Liebe umgedeutet, um sich vor dem zu schützen, was sich tatsächlich hinter ihr verbirgt.

Verlassenheitsängste, sexuelles und emotionales Besitzdenken sowie ein tief empfundener innerer Mangel sind nur einige der möglichen Bestandteile dieses Gefühlscocktails. Die Eifersucht hat in diesem Kontext den Sinn und die Aufgabe, uns vor schmerzhaften und oft unbewusst erlebten Emotionen zu schützen.

Wer den Ursachen der Eifersucht auf den Grund gegangen ist, erkennt, dass sie nichts mit dem geliebten Gegenüber zu tun hat, sondern einzig aus einem selbst heraus entsteht … und entwickelt so ein neues Verständnis von Treue, das auf Mitfreude und Loyalität basiert, nicht aber auf Angst und dem Einschränken und Kontrollieren der Liebe.


Identität und Liebe. Selbstverständnis in Monogamie und Polyamorie

  • Paradigmen der Liebe in monogamem bzw. polyamoren Kontext
  • „Ersatzreligion“ romantische Liebe vs. neues Selbstverständnis in Beziehungen
  • Umgang mit Identitätskrisen und erweiterte Horizonte

In unseren Beziehungen erfahren wir Nähe und Geborgenheit, teilen Werte und entwickeln uns persönlich weiter. Sie prägen und begleiten uns, oft für lange Zeit unseres Lebens.

Gerade unsere moderne Gesellschaft beginnt früh, uns Liebesbeziehungen als Statussymbol und Sinnstifter zu „verkaufen“. Neben der beruflichen Karriere gilt vielen die romantische, konventionelle Zweierbeziehung als das erstrebenswerteste (und meist überhöhte) Ideal unserer Zeit.

Doch unsere Beziehungen sind noch weit mehr als das: Betrachtet man sie als Projektionsflächen, erkennt man sie als individuelle wie kollektive Spiegel unserer Erwartungen, Hoffnungen und Ängste.

Thema des Vortrags ist der Beziehungsstatus als Identitätsstifter. Die Öffnung hin zu nicht-monogamen Beziehungsformen ermöglicht und provoziert eine gänzlich neue Perspektive auf das Selbstverständnis, das wir u. a. durch unsere Beziehungen generieren.

Endende Partnerschaften ziehen nicht selten schwere Krisen nach sich, aber warum ist das so? Welche Rolle geben wir unseren Beziehungen in Hinblick auf unsere Identität? Und wo liegen die Unterschiede im Weltbild monogamer bzw. polyamorer Beziehungen?